Widdersdorf
Einerseits bezaubert Alt-Widdersdorf mit seinem Charme, andererseits wächst der Stadtteil mit Neu-Widdersdorf. Beide Komponenten im Stadtteil wachsen zusammen. Sie begegnen sich, bewähren sich, stellen fest, dass sie ganz gut zueinander passen in Harmonie und ständiger Entwicklung.
Infrastruktur:
Im alten Ortskern dominiert die erhaltene dörfliche Struktur, mit Kirche, Friedhof und Pfarrhaus an seinem angestammten Platz, mitten durch den Ort ein Teil des Jakobswegs, historische Gutshöfe und kleine Landwirtschaftsbetriebe, umgeben von Wald, Wiesen und Feldern. Jedoch letztere werden immer weniger. Neuer Wohnraum benötigt seinen Platz. Mit zur Zeit der Errichtung Deutschlands größtem Neubaugebiet, genannt Prima Colonia, wurde der Ort erweitert. Das Neue passt sich mit seinen vorwiegend würfelförmigen Häusern gut in das Ortsbild ein und ist nach unterschiedlichen Lebensstilen in fünf Themenbereiche gegliedert. Mittendrin liegt eine großzügige urtümlich gestaltete Gutsanlage, welche die Tradition der alten Gutshöfe in Widdersdorf fortführt. Die Erweiterung des Ortes hat zu angenehmen Effekten geführt, so wuchsen gleichzeitig mehr Supermärkte, etliche Kindergärten und Schulen, mehr Freizeit- und Sportmöglichkeiten und auch die ärztliche Versorgung mit. Alles, was es zum Leben braucht, ist im Ort zu erhalten und für ausgiebige Shopping-Touren fährt man in das nur vier Kilometer entfernte Rhein-Center nach Köln Weiden oder in das benachbarte Pulheim. Mehrere Kindertagesstätten, Grundschulen und zwei Gymnasien sorgen für eine gute Bildungslandschaft. Einmalig ist das Projekt der Internationalen Friedensschule. Hier sind Kindergarten, Vorschule, Grundschule, eine International School und ein Gymnasium unter einem Dach vereint. Es ist also kein Wunder, dass Widdersdorf im Kölner Vergleich die höchste Kinderquote aufweist. Hier kann der Nachwuchs in dörflicher Idylle mit allen Vorzügen des Großstadtlebens aufwachsen. Das Vereinsleben ist sehr rege. Jährlich finden verschiedene Feste statt, zugleich hat Widdersdorf einen großen Sportverein, einen Tennisclub, einen öffentlichen Golfclub und einen Reiterhof, den Burghof. Auf dessen denkmalgeschütztem Hof wird bereits seit über 800 Jahren Landwirtschaft betrieben.
Lage:
Im Osten und im Norden grenzt der Stadtteil Bocklemünd/Mengenich an Widdersdorf. Im Süden sind es die Stadtteile Müngersdorf und Lövenich, im Westen Pulheim-Brauweiler. Im Osten bildet der Stadtteil Vogelsang die Grenze zu Widdersdorf.
Freizeit und Natur:
Mit hohem Freizeitwert, idyllisch und in gepflegtem Stil, so bietet sich der Stadtteil seinen Bewohnern an. Ob Naturliebhaber, sportlich ambitioniert oder abends in geselliger Runde, jeder kommt in Widdersdorf auf seine Kosten. Im Mai und Juni zaubert die Natur eine besondere Nuance aus ihrer Farbpalette, Mohnblumen-Rot. Ein riesiges Mohnblumenfeld an der Ortseinfahrt zieht die Blicke an. Mit dem Rad lässt sich so einiges im nahen Umfeld erkunden. Der Landschaftspark Belvedere zwischen Müngersdorf und Bocklemünd ist schnell erreicht. Der Name Belvedere steht für Schöne Aussicht. Wälder, Hecken und Wiesen, die Fuß- und Radwege biegen überraschend um Ecken, verschwinden in kleinen Gehölzgruppen, um dann plötzlich wieder auf zu tauchen und dem Betrachter eine ganz neue Perspektive zu bieten. Mehrere Aussichtstürme regen an, die gewohnte Sichtweise zu verlassen, sich auf Neues einzulassen.
Egal, ob man nur eine Stunde oder einen ganzen Tag Zeit hat, der Kölner Golfclub hat täglich geöffnet. Jung, modern, mit einem Zusammenspiel aus offenem Konzept, außergewöhnlichem Design und maßgeschneiderten Trainingsangeboten steht er Golfern wie auch Noch-Nicht-Golfern gleichermaßen offen. Mit Shop, Service-Counter, Clubhaus, Restaurant samt Showküche, einer großen Sonnenterrasse, Gästezimmern und Physiotherapie-Räumen ist dies ein Ort der Geselligkeit und des Wohlfühlens. Überhaupt organisieren sich die Widdersdorfer gerne in Vereinen. Volleyball, Basketball, Fußball, Tennis oder Turnverein, die Auswahl ist groß. Für Pferdeliebhaber ist der Burghof die erste Adresse.
Anbindung:
Im Stadtteil Widdersdorf verkehren vier Buslinien der Kölner Verkehrsbetriebe. Zu den Hauptverkehrszeiten fährt der Express-Bus im 10-Minuten-Takt von Widdersdorf nach Köln-Hauptbahnhof. Etwa eine halbe Stunde Fahrtzeit benötigt dieser bis in die Kölner City. Über den nahegelegenen S-Bahnhof Lövenich oder mit der Stadtbahnlinie 1 gelangt man jedoch innerhalb von nur 10 Minuten in die Kölner Innenstadt. Für Autofahrer sind die Bundesautobahnen A1 und A57 über das etwa vier Kilometer entfernte Autobahnkreuz Köln-West in wenigen Fahrtminuten zu erreichen.
Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten:
Im Stadtteil Köln-Widdersdorf leben etwa 12.400 Einwohner. Seit dem 01. Januar 1975 ist Widdersdorf ein Teil der Stadt Köln. Innerhalb der letzten zehn Jahre hat sich infolge der Ortserweiterung die Einwohnerzahl nahezu verdoppelt. Besiedelt war es schon seit dem achten Jahrhundert. Im Jahre 1902 wurde in Widdersdorf die erste Sester-Kölsch-Brauerei gegründet, welche später zeitweilig auch als Kornbrennerei genutzt wurde. Zwischen 1998 und 2000 baute man diese dann zu Wohnzwecken um. Vier Backsteingebäude, das viergeschossige Kesselhaus und der Klinkerschornstein überragen die um einen gepflasterten Hof gruppierte Bebauung. Die historische und die zugefügte moderne Bausubstanz verbinden sich im Einklang. Neben der Moderne gibt es in Widdersdorf gut erhaltene Baudenkmäler zu entdecken. Ein Blick lohnt auf die Kirche St. Jacobus, das Pfarrhaus, Wegekreuze und viele historische Hofanlagen. Schlendert man gemütlich durch Alt-Widdersdorf bekommt man eine Idee, wie die Zeit hier früher einmal war.
Widdersdorf kann sich auch mit Prominenz schmücken. Bissig, locker, lustig und doch mit ernstem Unterton, der Kabarettist Jürgen Becker wuchs in Widdersdorf auf. Von 1992 bis Ende 2020 hat er mit seinen Kollegen Wilfried Schmickler und Uwe Lyko die Sendung Mitternachtsspitzen moderiert, für Freunde des Kabaretts eroberte er in seiner nicht nachahmbaren Art die Herzen. Wäre Widdersdorf anders gewesen, wäre Jürgen Becker vielleicht nicht Kabarettist? Hier setzte er in jungen Jahren seine ersten Ideen um.
Doch es gibt noch weitere Prominente. Für Freunde des Fußballs sei es interessant zu wissen, dass das Maskottchen des 1. FC Köln, Geißbock Hennes III bis Hennes VII, auf einem Anwesen in Widdersdorf 35 Jahre lang durch einen Bauern und dessen Ehefrau beherbergt und liebevoll betreut wurde. Hennes ist berühmter als so mancher Fußballspieler. Der aktuelle Hennes lebt heute in einem Stall im Kölner Zoo.
Fazit: Am Stadtrand von Köln gelegen, in dörflicher Idylle und modernem Ambiente bietet Widdersdorf ein sehr angenehmes Leben. Zum Stadtteil gehören beide Facetten, sehr unterschiedlich und doch mit dem Potential zusammenzuwachsen. Viele junge Familien mit ihrem Nachwuchs fühlen sich hier sehr wohl. Die Widdersdorfer sind ihrem Veedel treu. Sie schätzen das individuelle Wohngefühl mit allem, was es zum modernen Leben braucht.