Rath/Heumar

Mit dem Stadtteil Rath/Heumar verfügt der Kölner rechtsrheinische Osten über ein regelrechtes Juwel. Zum einen verbreitet die direkte Lage am Waldgebiet Königsforst und reichlich vorhandene Grünzonen im Ort natürliche Atmosphäre, zum anderen erzeugt die Anwesenheit zweier Schlösser romantische Idylle.

Infrastruktur:

Das Ortsbild ist überwiegend durch Ein- und Zweifamilienhäuser geprägt. Gut erhaltene Fachwerkhäuser sind charakteristisch für den Stadtteil. Selten trifft man auf Geschosswohnungsbau. Dieser ist lediglich entlang der Rösrather Straße, dem zentralen Bereich, und in kleineren Teilräumen vorhanden. Verkehrstechnisch ist der Ort gut angebunden.  Die „Einkaufsmeile“ liegt im Zentrum des Ortes mit einer großen Anzahl von Fachgeschäften, aber auch Supermärkten und Bio-Laden. Die Gastronomie hat sich im Ort etabliert und entlang des Mauspfades findet man bemerkenswerte Cafès. Das wohl bekannteste „Büdchen“ Kölns am Rande des Königsforstes ist die „Schmitzebud“. Dieser Imbiss am Waldrand ist Kult und zentraler Treffpunkt der Radsportbegeisterten, in 1898 erbaut und in einer Rettungsaktion 2008 auch durch Radsportprofis vor dem Abriss bewahrt und wiedereröffnet. Für die jüngsten Bewohner gibt es mehrere Kindertagesstätten im Ort, eine davon ein Montessori-Kinderhaus. Eine Offene Ganztagsschule und eine Gemeinschaftsgrundschule ergänzen das Angebot. Seit 2018 wird Beteiligung und Mitmachen in einem Seniorennetzwerk im Stadtteil großgeschrieben. Drei Hausarztpraxen erreicht man vor Ort und zum Klinikum Köln-Merheim, einem Haus der Maximalversorgung, ist es nicht weit. 

Lage:

An der östlichen Stadtgrenze zu Köln gelegen, grenzt Rath/Heumar im Osten an den Waldrand des Naherholungsgebietes Königsforst, Bergisch Gladbach und Rösrath. Im Süden ist die Grenze zu Porz-Eil, im Westen verläuft die Grenze zu Gremberghoven und Ostheim. Nördlich grenzt es an den Stadtteil Köln-Brück.

Freizeit und Natur:

Der Königsforst als beliebtes Ausflugsziel zieht viele Besucher an. Naturnahe Bachläufe mit begleitenden Bacherlenwäldern im Vogelschutzgebiet bilden ein Waldbiotop-Verbundsystem.  Die Stadtbahnlinie 9 hat am Königsforst ihre Endhaltestelle. Infolge des Ausflugverkehrs haben sich hier am Waldesrand Cafe`s, Restaurants und ein Hotel angesiedelt. Eine Wanderung, eine Radtour, ein Besuch im Wildgehege bieten Erholung in bezaubernder Natur. Der „Monte Troodelöh“ mit seinen 118,04 Metern Gipfelmarkierung als höchste Erhebung Kölns, ist zudem eine kleine „Bergwanderung“ wert. Ganz im Westen von Rath, an der Grenze zu Neubrück, befindet sich eine ehemalige Kiesgrube. Obwohl ein Betreten des Areals untersagt ist, gilt der See als beliebter Badeort an heißen Sommertagen. Wer gerne im Verein tätig ist, hat entweder Möglichkeiten im Tennisclub oder in der Turnerschaft Rath-Heumar werden Group-Dance-Fitness, Gesundheitskurse sowie Eltern-Kind-Bewegungsspaß angeboten. Der Post-Sportverein bietet Tennis, Radsport und vieles mehr. Und auch der Schützenverein stellt sein alljährliches Programm auf die Beine.

Anbindung:

Mit der Stadtbahnlinie 9 ist Rath/Heumar gut zu erreichen. Rath/Heumar hat eine eigene Haltestelle. Die Bahnen verkehren im 10-Minuten-Takt. Bis zur Endhaltestelle Königsforst fährt man noch zwei Stationen weiter und die Kölner Innenstadt erreicht man in ca. 20 Minuten per Stadtbahn ganz bequem. Zwei Buslinien verbinden den Stadtteil mit den umliegenden Orten. Über das Autobahnkreuz „Heumarer Dreieck“ erreichen die Autofahrer die Autobahnen A3 und A4 in nur wenigen Minuten.

Wissenswertes/Sehenswürdigkeiten:

Der Stadtteil Rath/Heumar zählt ca. 11.700 Einwohner. Rath wurde bereits am 01. April 1914 nach Köln eingemeindet. Der „Doppelort“ Rath/Heumar besteht erst seit der Gebietsreform NRW im Jahre 1975, als mit der Eingemeindung der Stadt Porz der Porzer Stadtteil Heumar mit Rath zusammengelegt wurde. Mehr als tausend Jahre lebten die Menschen hier von Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im Königsforst Bergbau auf Eisen-, Blei- und Zinkerz betrieben. Insgesamt gab es 13 Gruben, welche teilweise bis ins Jahr 1919 betrieben wurden. Geländerelikte als Dokumente des Bergbaus haben einen historischen Zeitwert. Bis ins 20. Jahrhundert war Rath/Heumar landwirtschaftlich geprägt und bestand aus einer Vielzahl von Gehöften. Noch heute bezeugen einige gut erhaltene Fachwerkhäuser von dieser Vergangenheit. Zwei Schlösser rahmen mit weiten Grünflächen und Waldungen die Orte. Das Gelände des Schlosses Röttgen gilt als prägend für die Ortsteile Heumar und Porz-Eil. Im Mittelalter als Rittersitz erbaut, ist es heute eine Perle mit Schloss und Gestüt für die Zucht von Vollblutpferden. Von Peter Mühlens gegründet, zählt es zu den bedeutendsten Vollblutgestüten Deutschlands. Im Ortsteil Rath findet man als teilweise erhaltenes Schlossgelände die „Rather Burg“. Die baulichen Anlagen der Wasserburg wurden im 19. Jahrhundert durch einen Brand zerstört. Reste eines Grabens und die achteckige barocke Hauskapelle von 1741 sind erhalten geblieben. Heute befindet sich auf dem Gelände das „Gut von Stein“ mit einer Reitanlage.

Fazit: Rath/Heumar ist eine beliebte Wohngegend im rechtsrheinischen Köln und nicht nur für Familien ideal. Schnell ist man auf einen Ausflug im Bergischen Land. In ländlicher Idylle, sattes Grün und Natur direkt vor der Haustüre und doch der Großstadt nah, hat dieser Stadtteil seinen besonderen Reiz.